„Jeder Mensch ist ein Tänzer“ Rudolf von Laban
Für Rudolf von Laban (1879-1958) war dies nicht nur ein theoretischer Leitsatz sondern eine Praxis, die große Kreise zog, viele Leute in Bewegung setzte und den Deutschen Ausdruckstanz und viele seiner TänzerInnen auf ihren Weg brachte.
Laban schuf Anfang dieses Jahrhunderts ein grundlegendes Bewegungssystem zum philosophischen und praktischen Verständnis von Bewegung und Tanz in unterschiedlichen Formen. Sein Wissen über Architektur, Geometrie, Kristallogie und Mathematik flossen in sein System ein. Tanz sollte den gleichen Stellenwert wie andere Künste bekommen und ebenso wie Musik über eine Schrift erfaßbar und wiederholbar sein. (Labannotation)
Laban wollte Bewegung in ihrer Gesamtheit erfassen und unterschied hierfür zuerst die Einzelteile wie die Zutaten in einem Rezept:
– Körper
– Dynamik
– Raum
– Form
Diese wurden einzeln beleuchtet und ihr „Geschmack“ in Tanzübungen probiert. TänzerInnen und Laien wurden und werden auf eine ausgiebige kulinarische Reise geschickt, lernen ihr eigenes Rezept für Bewegung kennen und in verschiedene Richtungen erweitern. Dies bietet einen guten Boden für Kreativität, Selbsterkenntnis und Verständnis für andere Bewegungsstile mitsamt den dazugehörigen Menschen. Eigenes und Fremdes zu erkennen, sowie die Beziehung zwischen beidem zu erforschen, ergibt oft eine anerkennende Haltung für Bewegung generell.
Irmgard Bartenieff (1900 – 1981) war eine Schülerin Labans und brachte die Lehre in die USA.
Laban steht für die Ausdrucksstärke und Vielfältigkeit in Bewegung und Bartenieff für Leichtigkeit und gute Verbundenheit.